Verleihung der Zelter Plakete im Jahr 2000
Karl Friedrich Zelter (1758 – 1832)
eine begnadete, musikalische Persönlichkeit,
Komponist und Leiter der Berliner Singakademie
Verleihung der Zelter-Plakette am 2. April 2000
Eine
der begehrtesten Auszeichnungen die einem Chor verliehen werden kann,
ist die Zelter-Plakette. Sie wurde 1956 durch den Bundespräsidenten
Theodor Heuss neu gestiftet als Auszeichnung für Chöre die
ununterbrochen 100 Jahre bestehen und sich in langjährigem Wirken
besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen
Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens
nachweislich verdient gemacht haben.
Am 2. April des Jahres 2000
war es soweit. In der Musikstadt Trossingen fand der feierliche Festakt
zur Verleihung der Zelter-Plakette und der Pro-Musica-Plakette statt.
Bei dieser gemeinsamen Verleihungsfeier auf Bundesebene, haben
stellvertretend für alle Plakettenempfänger des Jahres 2000, ein
Kirchenchor und ein Musikverein, die Plaketten aus der Hand von
Staatsminister Dr. Michael Naumann empfangen. Dieser symbolischen
Handlung folgt die offizielle Verleihung der Plakette an unseren Chor
anläßlich unserer Jubiläumstage am Freitag, den 8. September 2000.
Hierüber
freuen wir uns sehr. Gestärkt durch diese hohe Auszeichnung möchten wir
im Sinne von Karl Friedrich Zelter uns weiterhin der Muse des Singens
hingeben und so allen Menschen Freude und Frohsinn bereiten.
– Friedrich Zelter und das Ständchen –
Zelter
hatte Geburtstag und vier Mitglieder eines Soloquartetts wollten Ihm
ein Ständchen bringen, so wie es auch heute noch bei bekannten
Persönlichkeiten üblich ist; aber es sollte anders kommen.
Ein Tag
vor dem wichtigen Auftritt erkältete sich einer der Quartettler und
konnte keinen Ton mehr hervorbringen. So stellte man sich notgedrungen
als Terzett vor dem Fenster Zelters auf und versuchte sich zu Dritt als
Quartett.
Der Komponist hörte in seinem Zimmer den merkwürdigen
Gesang und ihm wurde gleich klar: Das war ja ein Lied von Ihm selbst,
dem aber eine Stimme fehlte. Er fand das unerhört und rief den
Musikanten verärgert zu: „Aufhören, das klingt ja grauenvoll“.
Postwendend kam die Antwort: „Das wissen wir, aber der zweite Bass ist
erkältet und hat uns sitzen lassen“. Zelters Reaktion: „Macht nichts,
dann werde ich eben aushelfen“. Gesagt, getan, Zelter eilte hinunter und
stellte sich als vierte Stimme in Reih und Glied. In vollendeter
Schönheit erklang nun das Quartett zum Fenster empor, hinter dem das
Geburtstagskind stehen sollte, aber gar nicht stand. Als der Gesang zu
Ende war, meinte Zelter: “ Was soll`s, ich bin gern eingesprungen, doch
nun wollen wir erst einmal gemeinsam auf das dreistimmige Quartett eine
gute Flasche leeren“. Und so geschah`s dann auch.
(Aus dem „Hammer Sängerblatt“ 1979)